Artykuły

Wirkungsvoll in Szene gesetzt

Warschauer Teatr Wielki mit "Turandot"

Fuccinis unvollendete Oper "Turandot", deren Fabel nach einem persischen Märchen aus ",100l Tag" die Librettisten Ada-mi und Simoni auf Wunsch des Komponisten dem Zeitgeist der Chinoiserie-Mode anpaßten und vor die Mauern der "violetten" Stadt Peking verlegten, ist eine Geschichte von rätselhafter Fremdheit und für das Musiktheater immer wieder von magischem Reiz.

Sänger, Dirigenten und Regisseure fasziniert stets von neuem die Pucciniscne Hinterlassenschaft, dieses aus Glut und Eis verwobenen, in Orchestration und Harmonik so raffiniert gestalteten Opus. Leidenschaft, die in Gewalt umschlägt und allein in Liebe ihre Lösung findet, ist ein Stoff von dankbarer szenischer und musikalischer Ergiebigkeit. Der Dramatiker Puccini, ebenso peni'bel wie treffsicher in der Wahl seiner Sujets, erkannte auch hier die wirksame Gelegenheit, Hymnen, Lieder und polyphone Sätze zu einer bühnen wirksamen Form zu verarbeiten. In der Fabel von der "eisumgürteten" Prinzessin Turandot steckt bei aller orientalischen Verschlüsselung das vielfach ausdeutbare Thema von der -Emanzipation der Frau, gleichwohl drastisch zugespitzt und rätselhaft.

Das gastspielende Warschauer Teatr Wielki begann seine Bühnenvorstellungen in der Berliner Staatsoper im klaren Stil der späten Grand Opera und führte vor, wie gut man an der Weichsel mit Solisten, Chor und Orchester ausgestattet ist. Regie und Inszenierung (Marek Grzesinski und Andrzej Majewski), in Warschau mit einem Trennungsstrich versehen, setzen den musikalischen Wurf des 1. Aktes in eine originelle szenische Konzeption um, die all die vielfältigen Verwandlungen geschmeidig ineinander greifen läßt, was vor allem durch eine intelligente Choreographie der Massenszenen (Emil Weso-towski) und ein geschicktes Bühnenbild (A. Majewski) bewirkt wird.

In der Gesamtkonzeption boten die Warschauer Gäste, was die meisten Bühnen ihrem Publikum schuldig zu sein glauben: das Happy-End der von Franco Ailfa-no besorgten Schlußlösung. Bleibt noch immer anzuzweifeln, ob Puccini ein so fragwürdiges Handlungs-Finale gewählt haben würde. Warum eigentlich nicht die "Turandot" als Torso? Die kunstvollste aller Puccini-Partituren, vor deren Ergänzung selbst Meister wie Respighi und Mas-cagni zurückschreckten, würde sie wirklich verlieren?

Der eigentliche Höhepunkt der Oper, der Tod der Sklavin Liu, wurde von der Regie ein wenig ins Beiläufige gedrängt, dagegen das schicksalhafte Rätsel-Zeremoniell wirkungsvoll in Szene gesetzt. Auch burleske Auftritte und Bewegungsabläufe wurden einbezogen, etwa durch die drei Minister Ping, Pang, Pong, um damit die komödienhaften Züge des Werkes zu akzentuieren und die "Binsenprosa" denHöhenflügen des Gefühls entgegenzuhalten. Doch mancher Revue-Effekt - so das hereinrollende Sex-Schaufenster oder das Glühlampengeflimmer an blutroten Kostümen - hätte besser einer Operette gestanden.

Im übrigen erlebte man eine perfekt eingespielte Aufführung von klarer szenisch-musikalischer Architektur und, der internationalen Opernpraxis folgend, in Originalsprache. Ihren besonderen Glanz gewann sie durch sänge risehe Leistung. Mit verdientem Beifall überschüttet wurde Barbara Zagorzanka, deren Sopran von zärtlich süßem Lyrismus die Rolle der liebreichen Liu expressiv ausformte. Zur stimmmörderischen Titelrolle setzte Brenda Roberts (USA) mit glashartem Sopran an, anfangs irritiert von akustischen Vertracktheiten, um dann alle Register ihres enormen Stimmvolumens zu ziehen. Der schwierigen, überwiegend passiven Rolle des Kalaf lieh Jose Rasador (Belgien) einen schön geführten dramatischen Tenor, brachte aber wenig gestalterische Ausstrahlung ein. Die Herren Ciesla, Pustelak und Wroblewski ersangen und erspielten sich als Ping, Pang, Pong die Gunst des Publikums.

Das Orchester, in der Puccini-Partitur bestens zu Hause, leistete Beachtliches in seiner flexiblen Abstimmung mit den Solisten und den stimmgewaltigen Chorpartien. Auch das reich bestückte Schlagwerk beherrschte mühelos alle Klang-Nuancen. Robert Satanowski am Pult lenkte die Aufführung mit makelloser Präzision. Die Feinnervigkeit seiner . Interpretationskunst bewahrte vor der Gefahr, das musikalische Material - zu überzeichnen. Ein überzeugender Opernabend, der mit viel Bravo gefeiert wurde.

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